L'heure bleue...Ich wache um 5 Uhr morgens auf. Ich liebe diese Stunde. Die Natur ist noch nicht aus dem Schlaf gerissen. Die Entzauberung hält noch einige Augenblicke an. In diesem kurzen
Atemzug schließe ich die Lider und versinke in der Illusion, den letzten Traum noch zu spüren. Wie ein Jäger will ich die Spur nicht verlieren. Ein Traum- Jäger, ja der bin ich. Eine
Wahn-sinnige, die nicht zu sich kommen will.
Mit einem Weihrauchgefäß in der Hand, leicht bekleidet, schwarz bestrichene Augen, stehe ich vor dem Tor zum Paradies. Die Schlange windet sich zwischen meinen Beinen hindurch. Zufällig lösen
sich die Schnüre von meinem Sommerkleid und entblößen meinen Körper. "Der Gott mag keine angezogenen Menschen" - zischt die Schlange. Ich versuche, mich Richtung Himmel zu bewegen, komme aber
nicht voran. Wie ein Fels vorm Paradies stecke ich fest. Aus dem Nirgendwo höre ich Klänge des italienischen Liedes "L'immensità"
und statt einer Schlange sehe ich auch schon einen flatternden Schmetterling. Die Dämmerung ist passé.